Prof. Kurt Schmid verstorben – eine Wiener Musikerlegende nimmt Abschied
Mit großer Trauer gibt das Wiener Musikseminar bekannt, dass sein Präsident, Prof. Kurt Schmid, in der Nacht auf den 8. Mai 2025 verstorben ist. Bis zuletzt kämpfte er mutig gegen eine schwere Krankheit. Er hinterlässt ein musikalisches Lebenswerk, das Generationen von Künstlern geprägt hat.
Der 1942 in eine Musikerfamilie geborene Klarinettist, Dirigent und Komponist war ein außergewöhnlicher Gestalter des österreichischen Musiklebens. Nach seinem Studium an der Wiener Musikhochschule wirkte er über 40 Jahre als Soloklarinettist im Tonkünstler-Orchester Niederösterreich. Parallel engagierte er sich als Kammermusiker, Komponist (über 750 Werke) und Pädagoge.
Seine kompositorischen Höhepunkte feierte er u. a. mit dem Ballett „Die Feuerblume“ (Museumsquartier Wien, 2007) und dem Oratorium „Ode an das Leben“ (Wiener Konzerthaus, 2011). Besonders am Herzen lag ihm die Förderung junger Musiker: Seit 1974 unterrichtete er am Wiener Musikseminar, dessen Präsidentschaft er 2020 übernahm.
Bekannt wurde er durch seine enge Verbindung zur Ukraine. Trotz des Krieges begleitete er das Philharmonische Orchester Lugansk auf der Flucht vor dem Krieg – bis zur Evakuierung nahe Lemberg – „Musik kann Hoffnung geben – gerade in schwierigen Zeiten“, sagte Schmid.
Zahlreiche Ehrungen – darunter das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse – würdigen sein Lebenswerk. Doch seine größte Auszeichnung war die tiefe Wertschätzung seiner Studierenden, Orchestermitglieder und Zuhörer weltweit.
Das Wiener Musikseminar verliert mit Kurt Schmid einen charismatischen Lehrer, künstlerischen Visionär und unermüdlichen Förderer junger Talente.
Univ.Prof. Dr. Johann Günther Aki Keul
Präsident Generalsekretärin